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Orchesterprobenraum, Hannover

Beim Umbau des 9 m hohen Orchesterprobensaals des Niedersächsischen Staatstheaters galt es rund 1.400 m² Wand- und Deckenflächen im Bezug auf ihre Nachhalleigenschaften zu optimieren. Für den Raum wurde ein Schallimmssionsgrenzwert von 25 dB(A) festgelegt. Um diesen niedrigen Grundgeräuschpegel erreichen zu können, wurde unter anderem eine so genannte „Raum-in-Raum“-Bauweise angewandt, wobei die gesamte Innenschale inklusive Boden und Decke konsequent vom Baukörper getrennt wurde. Um die Strömungsgeräusche der Lüftungsanlage möglichst niedrig zu halten, wurden großzügige Austrittsflächen zur Verfügung gestellt, die sich zum Teil in dem unteren Bereich der Dirigentenwand und in der Podestereie befinden. Alle raumbildenden Maßnahmen sowie Anschlüsse an begrenzende Bauteile wurden von der Gebäudehülle akustisch entkoppelt ausgeführt. Für den Deckeneinbau erstellte man eine mit Steinwollematten gedämmte Unterkonstruktion, die an Federn aufgehängt wurde. An die Unterseite dieser Konstruktion wurde die 320 m² große GK-Decke aus Bauplatten und daran anschließend die Sichtdecke aus GK-Faltelementen an unterschiedlich langen Abhängern montiert. Zum Justieren der Wandanschlüsse kam ein Rotationslaser zum Einsatz. Die Wände werden den hohen akustischen Anforderungen durch Vorsatzschalen mit doppelter Beplankung aus GK-Platten gerecht. Zur Schalloptimierung erhielten die beiden GK-Plattenlagen in der Mitte zusätzlich eine Bitumenbahn. Den Abschluss der Wände nach innen bilden die mit unterschiedlichen Elementen ausgefachten Kassettenbahnen, die ohne glatte Oberflächen den Nachhall in allen Frequenzen unterbinden. Dazwischen wurden GK-Lochplattenbahnen eingesetzt. Der fertige Orchesterraum erfüllt optisch und schalltechnisch in vollem Umfang die Erwartungen des Staatstheaters Hannover. Die Kürze der Bauzeit erforderte einen hohen Grad an Vorplanung und Vorfertigung sowie eine sorgfältige, passgenaue Montage. Die Nachhallzeitenmessung ergab, dass der für den Orchesterproberaum festgelegten Schallimmssionsgrenzwert von 25 dB(A) unterschritten wurde. Erreicht wurden 23 dB(A).

Ausführung: Germerott Innenausbau GmbH & Co. KG, Gehrden
Architekt: Szynajowski Akustik, Frankfurt/M
Bauherr: Niedersächsisches Staatstheater GmbH, Hannover
Rigips-Fachberater Trockenbausystem: Dennis Pietrzyk